Rhino-Talk No. 23 : Vitamin D3 - ein beeindruckendes Vitamin

Häufig geplagt von langwierigen Erkältungen?

So unterstützt Vitamin D3 Dein Immunsystem.

Liebe Rhino-Freunde,

dieser Beitrag ist ein persönlicher Erfahrungsbericht über Vitamin D3, den ich aufgrund eines schweren und langen Infekts der oberen Atemwege Anfang März (und pünktlich zum „Ausbruch“ von Corona) gemacht habe. Die Ergebnisse der damit einhergehenden Untersuchung haben mich sehr überrascht. Ein langes Gespräch mit meinem Hausarzt sowie meinem geschätzten Freund und Wissenschaftler Dr. Burger haben mich in großen Teilen zum Umdenken bewegt und meinen Umgang mit Vitamin D3 verändert. Mit diesem Bericht möchte ich Euch nun daran teilhaben lassen und zum Nachdenken, v.a. in dieser besonderen Zeit, anregen.

 

Ich empfehle schon lange die zusätzliche Einnahme von Vitamin D3 während der Wintermonate. Grundlage dieser Empfehlung ist u.a. eine Studie aus dem Jahr 2016, die die Unterversorgung in gesamt Europa aufzeigt1. Am 09.12.2019 erschien zusätzlich ein sehr interessanter Artikel im Fokus, der über diese Misere informiert und die Wichtigkeit von Vitamin D3 herausarbeitet2. Sie unterstreichen die Ratschläge vieler Ärzte und spiegeln die Erfahrungen von mir und meinem Umfeld wider.

 

Seit zwei Jahren nehme ich während der Wintermonate daher täglich morgens und abends 5.000 i.e. Cholecalciferol ein. Bei Cholecalciferol handelt es sich um die Vorstufe des aktiven Vitamin D3. Cholecalciferol wird im Körper zum aktiven Wirkstoff Calcitriol (Vitamin D3) umgewandelt. Zu Beiden einnahmen nehme ich Omega 3 ein, da Vitamin D3 ein fettlösliches Pro-Hormon ist. Die zweite Gabe wird zusätzlich mit Magnesium kurz vor der Nacht- bzw. Bettruhe eingenommen. Hierzu später mehr.

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich seither jede Erkältung innerhalb von wenigen Tagen auskuriere und bereits nach 2-3 Tagen komplett fit bin. 

 

Dieses Jahr gab es bereits im Februar ungewöhnlich viele Sonnentage. Dies habe ich zum Anlass genommen bereits Ende Februar meine Dosis von Vitamin D3 auf 3-4.000 i.e. zu reduzieren. Kurz darauf, nach einer dreitägigen Geschäftsreise, hatte mich dann ein grippaler Infekt erwischt. Grippale Infekte setzen sich gerne auf meine Bronchien und fühlen sich, aufgrund meines Asthmas, da sehr wohl. Nach einer einwöchigen Pause von Sport und Arbeit ging es mir körperlich zwar wieder gut, jedoch waren meine Bronchien weiterhin zu. Dies habe ich in der Anfangszeit von Corona zum Anlass genommen, ein Blutbild erstellen zu lassen und darunter auch Vitamin D3 testen zu lassen. Nach wenigen Tagen waren die Ergebnisse beim Arzt und ich hatte einen Termin zur Besprechung und weiteren Untersuchungen. Das Ergebnis der Blutwerte ist durchweg sehr positiv, nur der Vitamin D3 Wert war mit knapp unter 40 nmol/l jenseits von dem was ich erwartet hatte. Der Referenzwert liegt bei 100nmol/l

 

Wie konnte das sein, trotz Sonne und obwohl ich weiterhin zusätzlich Vitamin D3 einnehme?

 

Hierzu drei wichtige Hintergrundinfos:

  1. Vitamin D3 ist das einzige Vitamin, dass der Körper (theoretisch) selbst herstellen kann. Die Bezeichnung „Vitamin“ ist nach Definition eines Vitamins daher falsch. Vitamin D3 ist streng genommen ein Prohormon (Zugehörigkeit der Secosteroide), das in der Haut hergestellt wird. 

  2. Dieses Pro-Hormon, also die Vorstufe eines Hormons, ist bei der Bildung und Steuerung zahlreicher weiterer Hormone (bspw. Insulin, Sexualhormone, u.v.m.) und Vitalstoffe zuständig. Heutzutage weiß man, dass jede Körperzelle einen Vitamin D Rezeptor besitzt.

  3. Der Körper kann ausreichend Vitamin D3 herstellen, wenn genügend Sonnenstrahlen auf die Haut treffen. Genau genommen kommt es hierbei auf die Dosis der UV-B Strahlen an, die auf die Haut treffen. 

 

Wer sich jetzt noch an den Physikunterricht erinnert, weiß, dass eine einfache Glasscheibe die UV-B-Strahlen filtert und lediglich die langwelligen und zugleich Hautkrebs auslösenden UV-A-Strahlen durchlässt. 

 

Ich habe einen sehr hellen Hauttyp und sollte theoretisch bei wenigen Sonnenstrahlen bereits ausreichend Vitamin D3 bilden können. Jedoch arbeite und trainiere ich hinter Glasscheiben. 

 

Mein Hausarzt rät dringend davon ab, aus diesem Grund ohne Lichtschutz (= Sonnencreme) in die Sonne zu gehen, da es wesentlich gesünder ist ausreichend Vitamin D3 über eine zusätzliche Einnahme zu erhalten. Er empfiehlt 40 - 60 i.e. (internationale Einheiten) pro Kilogramm Körpergewicht zuzuführen. Damit lag ich bei der Einnahme von 10.000 i.e. pro Tag während der Wintermonate ziemlich gut und erklärt warum mein Immunsystem so hervorragend funktioniert hatte. 

 

Ich habe seit Ende März meine Vitamin D3-Einnahme angepasst und nehme wieder 2 x 5.000 i.e. ein. Das Ergebnis: mein Husten war nach wenigen Tagen komplett weg und ich erfreue mich seither wieder bester Gesundheit. 

 

Gerade in diesen besonderen Zeiten und der Gefahr der Ansteckung mit COVID-19 kann jeder sein Immunsystem mit einer zusätzlichen Einnahme von Vitamin D3 stärken. Als Orientierung ist o.g. Dosierung ein guter Richtwert. Ganz genau kann es jeder mit einem einfachen Bluttest erfahren. Kostenpunkt ca. 20 Euro. 

 

Ich hoffe, dass dieser kleine Erfahrungsbericht auch für Dich interessant ist. 

Für weitere Infos oder auch Fragen gerne über IG / E-Mail / Homepage melden. 

 

Wenn Du noch mehr über Vitamin D3 erfahren möchtest, lies einfach weiter, es lohnt sich. 

 

Powervolle Grüße

Sebastian Zerweck

 

Vitamin D3 ist unglaublich vielfältig, es ist beim Aufbau und der Steuerung zahlreicher Hormone beteiligt:

 

  1. Funktion des Immunsystems: Bildung von Immunzellen und Steuerung einer Überreaktion. Dies ist besonders wichtig bei Autoimmunkrankheiten und ist Teil zahlreicher Forschungen. 

  2. Starke Knochen: Mineralisierung der Knochen.

  3. Muskelaufbau: Wirkt dem altersbedingten Muskelabbau entgegen und unterstützt den Muskelaufbau3.

  4. Stimmung / Wohlbefinden: Hilft bei Winterdepressionen aufgrund Lichtmangels. Es gibt auch einen direkten Zusammenhang zwischen Vitamin D3 Mangel und schweren Depressionen.4

  5. Sexualhormone: Regulation der Sexualhormone und Fruchtbarkeit bei Mann und Frau. Beispielsweise kann ohne ausreichend Vitamin D3 nicht genügend Testosteron gebildet werden. 

  6. Fettabbau: Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Vitamin D3 und Adipositas5. Darüber hinaus reguliert Vitamin D3 den Blutzuckerspiegel, da es bei der Bildung von Insulin eine Rolle spielt und auch bei der Insulinempfindlichkeit mitwirkt6.

  7. Krebs: In lichtärmeren Regionen (wie beispielsweise Europa) gibt es mehr Patienten mit Krebs als in Regionen mit viel Licht, wie beispielsweise dem Äquator7.

 

 

1K. D. Cashman, K. G. Dowling u. a.: Vitamin D deficiency in Europe: pandemic In: The American Journal of Clinical Nutrition. Band 103, Nummer 4, April 2016, S. 1033–1044, doi:10.3945/ajcn.115.120873, PMID 26864360, PMC 5527850 (freier Volltext).)

2Vitamin D schützt vor Krebs und Depressionen – doch jeder Zweite hat Mangel (Focus online vom 09.12.2019 / https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/nicht-nur-wichtig-fuers-immunsystem-vitamin-d-multitalent-unter-den-vitalstoffen_id_9932913.html)

3Role of Vitamin D in Myogenesis (by Akira Wagatsuma / Submitted: November 14th 2015 Reviewed: June 6th 2016Published: April 12th 2017 DOI: 10.5772/64514

4Vitamin D deficiency and depression in adults: systematic review and meta-analysis Br J Psychiatry. 2013 Feb;202:100-7. doi: 10.1192/bjp.bp.111.106666.

5Vitamin D supplements may promote weight loss in obese children

Date: September 27, 2018 / Source: European Society for Paediatric Endocrinology

6Vitamin D unterstützt körpereigene Insulinproduktion und -empfindlichkeit (https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/ddg-pressemeldungen/meldungen-detailansicht/article/vitamin-d-unterstuetzt-koerpereigene-insulinproduktion-und-empfindlichkeit-kopie-1.html)

7The DBP Phenotype Gc-1f/Gc-1f Is Associated with Reduced Risk of Cancer. The Tromsø Study (Rolf Jorde , Henrik Schirmer, Tom Wilsgaard, Ellisiv Bøgeberg Mathiesen, Inger Njølstad, Maja-Lisa Løchen, Ragnar Martin Joakimsen, Guri Grimnes)

Published: May 18, 2015https://doi.org/10.1371/journal.pone.0126359